U-Bahn am Limit - TV-Rekorde für Sat.1
Die Bilanz der Polizei fiel nach dem Champions-League-Finale zufriedenstellend aus. "Es war sehr viel Arbeit. Aber wir haben erfolgreich größere Auseinandersetzungen, größere Sicherheitsstörungen verhindern können", sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp am Sonntag. Einzig das mehrmalige Zünden von Pyrotechnik in U-Bahn-Stationen sowie an den Public-Viewing-Stätten im Olympiastadion und auf der Theresienwiese habe die Stimmung aufgeheizt. "Das ist eine gefährliche Unsitte", sagte Kopp.
Den Angaben zufolge wurden 143 Personen festgenommen, nur etwa 15 Personen wurden am Morgen aber noch befragt, der Rest sei wieder auf freiem Fuß. Die Vorwürfe reichten von Schwarzfahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Verkauf von gefälschten Trikots, dem Zünden von Knallkörpern bis hin zu Körperverletzung. Schwerverletzte habe es aber nicht gegeben, "es handelte sich eher um Kleinkram", sagte ein Polizeisprecher.
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Auch die Abreise der englischen Fans gestaltete sich weitgehend problemlos. Ein Flughafensprecher bestätigte, dass 16 der etwa 30 Fan-Sondermaschinen noch in der Nacht wieder gen England gestartet seien - sie hatten eine Sondergenehmigung zum Nachtstart erhalten.
Die Münchner U-Bahn brachte das "Finale dahoam" am Samstag ans Limit. "Einen so großen Ansturm von Fahrgästen hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft in der Innenstadt noch nie zu bewältigen", teilte der Münchner Verkehrsbetrieb MVG mit. Obwohl rund 120 zusätzliche Mitarbeiter und 75 Prozent mehr U-Bahn-Wagen im Einsatz gewesen seien, habe der Massenandrang von meist alkoholisierten Fans dazu geführt, dass einige Bahnhöfe etliche Male gesperrt werden mussten. Als besonders problematisch habe sich der gleichzeitige Transport von weit über 100.000 Fans sowohl zur Fußball-Arena als auch zum Olympiastadion erwiesen, wo am Abend 65.000 Menschen das Spiel auf zwei Leinwänden verfolgten.
Champions-League-Finale beschert Sat.1 Rekordquoten
Dem TV-Sender Sat.1 bescherte seine vorerst letzte Champions-League-Übertragung indes einen doppelten Quotenrekord: 16,77 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt die Live-Berichterstattung des Endspiels am Samstagabend und sorgten für den bisher besten Wert einer Partie in der Königsklasse. Das bisher erfolgreichste Champions-League-Spiel war das Finale 1997 von Borussia Dortmund gegen Juventus Turin bei RTL mit 15,26 Millionen Zuschauern gewesen.
Die Bayern-Niederlage war zugleich die quotenstärkste Fußball-Übertragung in der Geschichte von Sat.1. Nach Senderangaben kam das Endspiel in München auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 55,3 Prozent. In der Spitze verfolgten bis zu 20,38 Millionen den Triumph des FC Chelsea und sorgten für einen Marktanteil von 70,1 Prozent. Auch das ist ein Spitzenwert für Sat.1. In den kommenden drei Spielzeiten überträgt das ZDF die Champions League.
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