Entscheidung über Relegations-Einspruch vertagt
"Ich nehme die Wahl gerne an und bedanke mich für dieses tolle Votum", sagte Gegenbauer. Einen Gegenkandidaten gab es zwar nicht, allerdings hatten im Vorfeld einige Präsidiumskandidaten Stimmung gegen Gegenbauer und vor allem gegen Manager Michael Preetz gemacht. Durch die erfolgreiche Wahl Gegenbauers, der vor vier Jahren die Nachfolge von Bernd Schiphorst angetreten hatte, kann Preetz etwas durchatmen.
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Pfiffe und Applaus für Preetz
Um 20.38 Uhr hatte sich Preetz den Mitgliedern gestellt. Der Empfang fiel nicht gerade herzlich aus, seine Rede wurde immer wieder von Zwischenrufen gestört. Preetz, dem viele die Hauptschuld am erneuten Abstieg geben, gab sich bei seiner Rede auch selbstkritisch. "Ich bin zu sehr Sportler, um die Schuld beim Gegner oder bei Gerichten zu suchen. Mir ist klar, dass man nur durch eine schonungslose Analyse zu tragfähigen Erkenntnissen gelangt", sagte Herthas Rekordtorschütze, der die Verantwortung nicht allein übernehmen wollte. "Wir sind auf dem Platz abgestiegen. Als Mannschaft haben wir diesen Abstieg zu verantworten."Preetz hatte sich zudem für die Wahl von Werner Gegenbauer als Präsident ausgesprochen. "Er ist ein Präsident, dessen Engagement für den Klub ohne Beispiel und Vergleich ist. Er steht für Seriosität und Kontinuität", sagte Preetz. Gegenbauer hatte im Vorfeld angekündigt, mit dem Manager bei einer Wiederwahl auch in die 2. Liga gehen zu wollen: "Wer Preetz nicht will, braucht mir seine Stimme nicht zu geben."
„Hertha BSC ist keine Mickey-Mouse-Veranstaltung, es hängen Hunderte Arbeitsplätze an dem Verein.“Aufsichtsrats-Chef Bernd SchiphorstPreetz erhielt auch Beifall von Seiten der Mitglieder - der neue Trainer Jos Luhukay wurde von ihnen geradezu gefeiert gefeiert. "Das letzte halbe Jahr war eine große Enttäuschung für alle. Für mich ist es wichtig, dass wir wieder Fußball spielen, der allen große Freude macht", sagte der ehemalige Augsburger Coach, der bereits am Nachmittag offiziell vorgestellt worden war.
Aufsichtsrats-Chef Bernd Schiphorst appellierte weit vor der Präsidiums-Wahl an die Mitglieder: "Hertha BSC ist keine Mickey-Mouse-Veranstaltung, es hängen Hunderte Arbeitsplätze an dem Verein. Bitte denken Sie bei Ihrer Abstimmung daran." Klar sei aber auch, so Schiphorst, dass man "nicht so weitermachen kann wie bisher".
Nur noch 13 Millionen Euro Spieleretat bei Gang in die 2. Liga
Finanziell könnten sich für Hertha aber neue Probleme ergeben. Bei einem endgültigen Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga planen die Berliner mit Einnahmen in Höhe von 31,8 Millionen Euro, dem stehen Ausgaben von 45 Millionen Euro gegenüber. Bereits jetzt plagen den Klub Verbindlichkeiten in Höhe von 34,7 Millionen Euro. "Wir sind nicht gezwungen, Transfers zu tätigen. Aus kaufmännischer Sicht ist aber jede zusätzliche Einnahme willkommen", so Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller.Für die Zweitliga-Spielzeit 2012/13 plant Hertha mit einem Spieleretat in Höhe von 13 Millionen Euro statt wie in der abgelaufenen Saison mit 27 Millionen Euro. Die Lizenz sei weder für die erste noch für die zweite Liga in Gefahr, betonte Schiller.
Entscheidung über Einspruch vertagt
Die Ligazugehörigkeit ist noch immer nicht ganz sicher. Ob der Verein die Wertung des Relegations-Rückspiels bei Fortuna Düsseldorf (2:2) doch noch vor dem Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) anfechten wird, soll in den kommenden Tagen verkündet werden. Preetz kündigte an, in dieser Woche erst die schriftliche Urteilsbegründung abzuwarten und dann zu entscheiden.
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