27.04.2012 — 19:00 Uhr
Es wird den Bayern, den Helden von Madrid, richtig weh tun, wenn sie in einer Woche dabei zuschauen müssen, wie die Konkurrenten aus Dortmund die Deutsche Meisterschaft feiern. Wenn ihnen noch einmal schmerzhaft vor Augen geführt wird, dass sie den Titel, auf den sie eigentlich ein Abo abgeschlossen haben, schon zum zweiten Mal hintereinander verpasst haben.
Aber vielleicht ist bei den finanziellen Möglichkeiten, die selbst ein deutscher Spitzen-Klub zur Verfügung hat, heutzutage auch kaum mehr möglich, Champions League und Meisterschaft gleichzeitig zu gewinnen. Der Spieler-Kader, der dazu nötig wäre, ist (noch) nicht zu finanzieren.
Und wahrscheinlich sind die Dortmunderauch deshalb in der „Königsklasse" kläglich untergegangen, während sie in der Bundesliga mit fliegenden Fahnen zum Titel stürmten. Und die Bayern haben eine Mannschaft, die zwar zur „magischen Nacht von Bernabeu" fähig ist, für die tristen Nachmittage in Mainz oder Hannover aber nicht ganz so geeignet erscheint.
Doch in diesem Jahr war es eindeutig die Champions League, die bei den Bayern im Fokus stand. Zu verlockend war das Finale, das im eigenen Stadion ausgetragen wird. Das Größte, was ein Fußballer erreichen kann, sagen alle, die es erleben durften.
Dass dieses große Ziel erreicht wurde, haben die Münchner allerdings nicht nur den Stars zu verdanken, die auf dem Rasen standen. Die Bosse Hoeneß und Rummenigge waren es, die dem Klub und dem gesamten Umfeld immer wieder eingehämmert haben, dass der FC Bayern groß genug für dieses Finale ist. Und sogar mit den Spitzenklubs aus Spanien mithalten kann.
Umgesetzt hat es vor allem Trainer Jupp Heynckes mit seiner Ruhe und seiner großen Erfahrung. Ein Mann, der zwar nicht öffentlich wie manch Jüngerer über das „Spiel gegen den Ball" parliert, der aber trotzdem (oder vielleicht deshalb) mit dann 67 Jahren vor seiner zweiten Krönung in Europa steht.
Der Triumph über Chelsea ist jedenfalls allen zu gönnen. Und vielleicht kann man dann nächstes Jahr sogar beide großen Titel anvisieren. Die Uralt-Forderung der Bayern nach TV-Geldern weit jenseits der halbe Milliarde pro Saison ist von der DFL jedenfalls erfüllt worden.
Man darf eh gespannt sein, was die Vereine mit den gewaltigen Mehreinnahmen jetzt auf die Beine stellen werden...
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