Torjäger antwortet eindrucksvoll auf Kritik
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Selbstbewusst, leichtfüßig, eiskalt: Mario Gomez präsentierte sich gegen die Niederlande (2:1) in Weltklasseform, und das, obwohl er mit gehörigem Druck ins Spiel hatte gehen müssen: "Ich hatte das Gefühl, dass ich 100 Kilo auf den Schultern habe", gab der Bayern-Torjäger (56 Länderspiele, 25 Tore) zu. "Nach dem Portugal-Spiel denkt man, man ist bei der EM angekommen, und dann passiert so was."
"So was" - damit meinte er natürlich allen voran die Kritik von Mehmet Scholl, der unbeeindruckt von Gomez' Siegtor gegen Portugal (1:0) dessen Laufleistung harsch kritisiert und die Angst geäußert hatte, "dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss". "Da ist es doch klar", meinte Gomez nun nach seiner Gala gegen Oranje (kicker-Note 1, Spieler des Spiels), "dass man ein paar Mal ins Grübeln kommt. Das hat man zu Beginn des Spiels bei mir auch gemerkt."
Zwei anspruchsvolle Tore, dazu deutlich mehr Präsenz als vergangenen Samstag machten Gomez diesmal für alle zweifelsfrei zum Matchwinner - selbst für Scholl: "Ich bin stolz auf Mario!", ließ der diesmal via "Bild" wissen. "Einsatz und Erfolg haben zusammengepasst."
Ich war geschockt, weil ich es gar nicht glauben konnte, dass er den Ball so mitgenommen hat.Bastian Schweinsteiger am Donnerstag über Mario Gomez' 1:0
Joachim Löw durfte sich bestätigt fühlen, mancher hatte gegen die Niederländer Miro Klose von Beginn an erwartet. "Man muss ihn nicht lange aufrichten, er findet seinen Weg immer selbst", lobte der Bundestrainer. "Wieder hat er aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Das ist schon klasse, wie er die Tore macht. Mario ist sehr, sehr wichtig für die Mannschaft. Diese beiden Tore tun ihm natürlich gut."
transparo und kicker: EM-Vergleich
Eine Topleistung trotz oder gerade wegen der hitzigen Kritik? "Das war keine Extramotivation", stellte Gomez klar, "so etwas brauche ich nicht." Er sei einfach froh, "dass der Bundestrainer und die wichtigen Leute hinter mir gestanden haben". Das gilt auch für Konkurrent Klose, der ja gegen Portugal kurz vor Gomez' Tor bereits zur Einwechslung bereitgestanden hatte: "Phänomenal, das waren zwei Supertore, die er sich aber auch verdient hat. Ich habe schon öfter gesagt, dass er ein Weltklasse-Stürmer ist."
Es sei eine "Selbstverständlichkeit", so Klose weiter, "Mario voll zu unterstützen, so wie er mich 2008 und 2010 unterstützt hat". Apropos 2008 - damals war Gomez nach seinem legendären Fehlschuss gegen Österreich als "Chancentod" abgestempelt worden. "Mario lag ab und zu am Boden, auch in der Nationalmannschaft", erinnerte Löw. "2008 etwa hat er bei der EM eine Riesenchance versemmelt, da ist er aus dem Rhythmus gekommen. Aber er hat sich immer wieder rangekämpft."
Seit der WM 2010 traf Gomez in 16 Länderspielen 13-mal, Klose "nur" elfmal. Jubelte er auch deshalb nach seinem erlösenden Führungstor am Mittwoch fast gar nicht - im Sinne von "Habt ihr es jetzt verstanden"? Mitnichten: "Ich bin in Richtung Kurve losgelaufen", berichtete Gomez schmunzelnd. "Als ich gesehen habe, dass da alles orange ist, bin ich wieder umgekehrt. Ich wollte nicht provozieren."
Video zum Thema
kicker.tv Analyse- 14.06., 11:04 Uhr
Mario Gomez - Ein Doppelpack für Scholl
Nach all den Diskussionen hat Mario Gomez am Mittwochabend beim 2:1 gegen die Niederlande auf seine Art geantwortet: Mit Toren. Mit wunderschönen obendrein. "Sensationell. Ein Weltklassestürmer", sagt Kapitän Philipp Lahm über seinen Vereinskollegen vom FC Bayern. Gomez brachte nicht nur die deutschen Fans in Ekstase, sondern reagierte auch prompt auf die Kritik von Mehmet Scholl.
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