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SPORTS: Der kleine Ronaldo weinte viel und wurde gehänselt (BILD)

Tuesday, June 5, 2012

Der kleine Ronaldo weinte viel und wurde gehänselt (BILD)


BILD-BESUCH IN DER HEIMAT DES SUPERSTARS

SAMSTAG STEIGT UNSER EM-AUFTAKT GEGEN PORTUGAL

  • Portugal-Star Ronaldo: Der kleine Ronaldo weinte viel und wurde gehänselt

    ALS KIND GEMOBBTDer kleine Ronaldo

    Traurig: Der kleine Ronaldo hatte großes Heimweh
    Foto: Privat
    1 von 10
05.06.2012 — 11:02 Uhr
VonMARIO VOLPE
Eine moderne Doppelhaushälfte in São Gonçalo, östlich des Stadtzentrums von Funchal auf Madeira. Abendlicher Dunst liegt über den Hängen der Atlantik-Insel. Dolores (54) steht auf der Dachterrasse, im Arm Cristiano Junior (fast 2). „Ich komme runter, ziehe mir nur kurz Schuhe an“, ruft sie.
Dolores ist die Mutter von Cristiano Ronaldo (27), dem teuersten Fußballer der Welt (wechselte 2009 für 94 Mio Euro von Manchester United zu Real Madrid). BILD war auf Spurensuche in der Heimat des Superstars, der mit Portugal am Samstag in Lemberg/Ukraine Deutschlands erster EM-Gegner ist.
„Ein Foto können wir natürlich gerne machen“, erklärt Dolores, eine herzliche Frau. Das Haus hat ihr der Sohn geschenkt. Sprechen möchte sie über ihn nicht: „Wenn ich zwei Sätze sage, wird daraus eine große Geschichte gemacht.“
Wir haben Glück, sie hier anzutreffen. Die meiste Zeit lebt sie in Madrid, kümmert sich um Ronaldos Sohn Cristiano Junior (Ergebnis eines One-Night-Stands mit einer US-Kellnerin).
Das Geburtshaus des Ausnahme-Fußballers gibt es nicht mehr. Es lag am Ende der Rua da Quinta do Falcao, einem Armenviertel. Die kleine gelbe Flachdachhütte wurde abgerissen. Jetzt ist hier der Parkplatz des Nebenhauses.
Die Boutique „CR7“ mitten in Funchal (112 000 Einwohner). Das Ambiente ist edel, die Verkäuferin auch. Die Besitzerin heißt Elma (37), Ronaldos Schwester. Sie verkauft hier seine Klamotten-Kollektion. Die „7“ steht für Ronaldos Rückennummer.
Sie erzählt, wie ihr Bruder – der als 12-Jähriger zu Sporting Lissabon wechselte – früher gelitten hat: „Als er das Elternhaus früh verlassen hatte, waren wir alle traurig. Er hatte Heimweh und weinte viel mit mir am Telefon. Aber ich habe ihn immer damit aufgebaut, dass sich diese Zeit irgendwann lohnen wird.“
Ein Büro im 1. Stock. Rui Santos (50) sitzt in einem schweren Ledersessel. In seinem 30 Quadratmeter großen Büro schmücken viele Fotos die Wände des Lokalpolitikers. Von Ronaldo ist keines dabei. Santos war früher Präsident von Ronaldos erstem Klub CF Andorinha. „Er ist unser Aushängeschild. Diesem Jungen ist alles zu gönnen. Jeder kennt ihn auf der ganzen Welt, das ist wunderbar.“ Ronaldos Vater Jose Dinis war bei Andorinha Zeugwart. Er starb 2005 im Alter von 51 Jahren. Die Leute reden von Alkoholsucht. Bewiesen ist das nicht.
In einem Cafe sitzt Pedro Talhinhas (41), Jugendtrainer bei Nacional Funchal. Hier spielte Ronaldo, bevor er zu Sporting Lissabon ging. Talhinhas erzählt: „Cristiano war schon als Kind ein Leader und immer der beste seines Jahrgangs. Fürs Training schwänzte er sogar ab und an die Schule.“
Talhinhas schlürft Espresso, gerät ins Schwärmen: „Sein Siegeswille war außergewöhnlich. Er spielte immer eine Klasse höher, war auch dort der Beste. Er konnte auch nicht verlieren und ärgerte sich, wenn er den Ball nicht bekam. Nach Niederlagen weinte er und war nicht ansprechbar. Keiner konnte ihn dann trösten.“
Pause. Dann sagt Talhinhas: „So einen wie ihn wird es hier nie mehr geben.“
Ein Park in der Nähe der Kathedrale Se. Grün, blau, lila – hier sieht man, warum Madeira die Blumeninsel genannt wird. „Cristiano achtete schon als Kind auf adrettes Aussehen“, sagt Jose Férnao (56), Ronaldos Taufpate. „Die Hosen mussten fein säuberlich gebügelt werden. Er bestand auf die Bundfalte.“
Férnao ist eine Art Ersatzvater für Cristiano. Er weiß, wie schwer es für den Kleinen damals war: „Als er mit 12 die Insel verließ, litt er extrem unter Heimweh. Er kam nur zweimal im Jahr nach Madeira und das war sehr schwer für ihn. Zudem wurde er für seinen Dialekt gehänselt. Deshalb war er anfangs auch ein Außenseiter. Aber das hat ihn geprägt. Er hat dort gelernt, sich alleine durchzukämpfen.“
Von Madeira bis ganz nach oben in die Weltspitze...
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