VOR DER CAPRI-SONNE INS KÜHLE DANZIG
REICHT ES BIS ZU UNSEREM START AM SAMSTAG?
05.06.2012 — 00:01 Uhr
Von MATHIAS SONNENBERG, CHRISTOPH SONNENBERG, VIM VOMLAND und FELIX SEIDEL
Gestern, 15.06 Uhr, auf dem Rollfeld des Flughafens in Danzig: WIR sind endlich da! Die deutsche Mannschaft ist fünf Tage vor ihrem EM-Start in Polen angekommen!
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainer Jogi Löwverlassen als Erste den 747-8-Jumbo. Die Gesichter: ernst, entschlossen. Alle wissen: Jetzt beginnt die ganz heiße Phase.
Als Nummer vier (nach Kapitän Lahm) verlässt das große Sorgenkind das Flugzeug. Bastian Schweinsteiger (27), der Chef im Mittelfeld, hat seit dem verlorenen Finale in der Champions League mit den Bayern gegen Chelsea (19. Mai) kein einziges Mal mehr gegen einen Ball getreten.
Zuletzt kurierte er seine verletzte linke Wade (Bluterguss) im genehmigtenKurz-Urlaub mit Freundin Sarah auf Capri aus. Ob er bis zum ersten Spiel Samstag gegen Portugal zu 100 Prozent fit wird?
Das große Schweini-Zittern! Und nicht nur, weil es in Danzig (14 Grad) gestern viel kühler als auf Capri (25 Grad) war. Kann er gegen Portugal von Anfang an spielen – oder nicht?
Team-Manager Oliver Bierhoff gab zuletzt Entwarnung: „Wir haben nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Sicherheit, dass er bis zum EM-Start fit wird.“ Doch in welcher Form, das weiß noch keiner.
Gestern trat der Boss dann immerhin endlich wieder gegen den Ball.
Schweinsteiger kommt um 18.04 Uhr auf den Rasen. 11 000 Fans erwarten unsere Mannschaft im Stadion von Lechia zum einzigen öffentlichen Training. Er läuft als einziger Spieler in langer Hose auf.
Erst eine Löw-Ansprache, dann das Warmmachen. Anschließend sieht man Schweinsteiger engagiert auf dem Platz. Beim Trainingsspiel ist er voll dabei, auch in den Zweikämpfen. Nach einer Stunde geht er mit dem Rest des Teams vom Platz. Er wirkt locker.
Das macht Mut!
Doch für den ersten Titel seit der EM 1996 brauchen wir einen Schweinsteiger in Top-Form. Deshalb geht das Zittern weiter...
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